Samstag, 28. April 2012

Ein Greenhorn auf Abwegen

Damit Ihr nicht denkt, dass die Greenhorns nur gelegentlich tauchen, möchte ich Euch noch ein paar Impressionen vom Samstag schenken, natürlich in gewohnt amüsantem und selbstironischem Stil. Am Freitag Abend bekam ich eine SMS mit der Anfrage, ob ich Lust hätte spontan am Freitag oder Samastag in Unterwilen tauchen gehen möchte, mit einem Gruss von Dominic.

hmmm was ist Unterwilen und wer war Dominic nochmals? Ah, genau! Der coole Typ vom Zuger- und Vierwaldstättersee. Aber wo ist Unterwilen? - nun dass wird wohl an einem dieser beiden Gewässer sein. ... logische Antwort "klar!" und schon war das Ding gebongt.

Ich (Sandro) am Vierwaldstättersee















Wenn ich etwas liebe, sind es spontane Tauchgänge. Für etwas ist das Auto ja permanent beladen! Nach einem kurzen Telefonat am selbigen Abend, an dem übrigens nachfolgendes Foto entstand, stellte sich dann heraus, dass sich Unterwilen am Vierwaldstättersee befindet und zwar ganz in der Nähe von Riedsort, wo ich mit Dominic auch das letzte mal das Vergnügen hatte. Der Treffpunkt war ja dann schonmal leicht gefunden, genau so wie auch der Plan, 2 Tauchgänge zu machen!


Kein wunder muss man danach Tauchen..



















Bevor ich jetzt auf's Tauchen komme, möchte ich noch die nette Dame auf obigem Foto entschuldigen, sie sieht üblicherweise nicht ganz so schlimm aus. So, das war es mit den Nettigkeiten für heute und wir kommen zu den interessanten Teilen des Artikels. Der Weg nach Riedsort begann eigentlich ganz gemütlich und als ich dann die Verzweigung zur Nordumfahrung genommen hatte, wurde auch das Tempo sehr gemütlich, denn wie gewohnt: STAU. Fenster runter, Musiklautstärke rauf und nicht aus der Ruhe bringen lassen. Interessant war, dass der Stau diesmal VOR dem Gubrist endete und im Gubrist alles perfekt lief.

Angekommen in Riedsort traf ich dann auf einige bekannte Gesichter, die ich kurz begrüsste und natürlich auf Dominic, der mich schon fröhlich erwartete und mit seinen lustigen Sprüchen nicht geizte. Vielleicht sollte ich das nächste mal ein paar der Sprüche notieren, denn ich behalte immer nur ein paar in meinem Siebkopf. Anyway es ging los.

Dominic Bre: Taucher, Witzbold und ein super Typ















Der erste Tauchgang (ein Easydive) sollte also hier in Riedsort stattfinden und wir legten mal die ungefähre Grenze 50m fest. Ja ich weiss, das ist nicht ganz Schulbuch-Konform, aber irgendwann will man einfach wissen, was nach dieser blöden Kante auf 40-45m kommt! Der Marsch zum Einstieg machten wir wie zwei junge Gazellen und hüpften dann auch gleich ins kühle Wasser um zu verhindern, dass die Trockentauchanzüge innen feuchter werden als aussen.

Der Abstieg war sehr gemütlich. Erst nach 4 Minuten erreichten wir die 40m Grenze, nach einer kurzen Angewöhnungspause dann nach insgesamt 6min die 50m Grenze. Von da aus konnte man schon die nächste Plattform sehen und da es beiden sichtbar gut ging und beide voll da waren, tasteten wir uns langsam und sicher runter auf 55m. Auf dieser Tiefe blieben wir nur kurz für 2 Minuten und mussten erkennen, dass der querliegende Baumstamm noch weit tiefer geht als erwartet, leider aber nicht ohne Trimix und Doppelgerät zu erkunden wäre. Wir begannen mit dem Aufstieg in Richtung 20m für den ersten Deepstop. Nach den zwei Minuten wendeten wir, da die Flasche langsam die 100 bar erreichte und wir begaben uns auf 12m für einen zweiten Deepstop bevor wir uns auf 6 Meter begaben um die 4 Minuten Deko abzubauen und mehr als 15 Minuten auszutauchen (sicher ist sicher). Ach ja, die Steinmännlein wurden um 2-3 Steinchen ergänzt, man hat ja sonst nix zu tun.

Als wir aufgetaucht sind, weiss ich nicht, wasm ehr gestrahlt hat: die Sonne oder wir. Jedenfalls ein hammer Tauchgang mit einem Lehrbuch-Profil. Wir kletterten raus und begaben uns ins Restaurant zum gemeinsamen Mittagessen. Wir rekapitulierten den Tauchgang, fachsimpelten über das Taucherleben usw.

Der zweite Tauchgang sollte beim nahegelegenen Tauchplatz Unterwilen stattfinden. Die paar hundert Meter in Richtung Vitznau legten wir nach dem Essen rasch zurück und wir begannen mit dem Briefing. Beim Begutachten des Tauchplatztes begegenete uns noch Sandy, eine Korifäe der Schweizer Höhlentaucher-Gemeinschaft, wie mir Dominic nachher erklärte.

Der Tauchplatz bot unter Wasser sehr viel, wunderschöne Felsen um die 40-50m Tiefe rum und beim Austauchen konnten wir das bunte Treiben (und ja, diesmal ist wirklich DAS Treiben gemeint) der Frösche beobachten. Ein männliches Exemplar nutzte die Gelegenheit und liess sich von mir zur nächsten Frosch-Gattin chauffieren :)

Forschtaxi Sandro - so gehts natürlich schneller!












Ein sehr schöner und lustiger Tag, mit vielen Eindrücken und neuen Erfahrungen im Bereich des Tieftauchens. Glücklich und voller Vorfreude auf die nächsten Tauchtage an denen nochmals Wallhausen und andere Highlights auf dem Plan stehen machte ich mich auf den Heimweg bzw. auf den Weg zu Ueli, der nach Futter schrieh.

Allseits Guet Luft - Sandro

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