Samstag, 7. April 2012

2 Greenhorns auf dem Weg nach Valhalla

Das Osterwochenende hat begonnen, 4 Tage Freiheit, 4 Tage Tauchen! Auch die Greenhorndivers können sich natürlich nach der langen Pause von Ueli (Ausbildung zum Deep Diver - gratulation!) kaum zurückhalten und so planten wir einen Tauchgang in Valhall... ähhh Wallhausen am Samstag Morgen - für alle Geografie-Fensterplatzsitzer, das ist am Bodensee nördlich von Konstanz, also im Lande der Germanen.
> Hier gehts zum Videoreport.

Die Greenhorns voller Vorfreude!
Wallhausen muss man sagen, ist ein berühmt berüchtigter Tauchplatz. Steilwandtauchen vom feinsten, allerdings nicht für gänzlich unerfahrene Taucher! Mit den schönsten Sichtweiten die's zur Zeit gibt soll zu rechnen sein - sofern nicht einige Taucher vor uns dort sind und alles zu Nichte machen! Das heisst also wieder, dass man aufstehen muss, bevor der erste Hahn auch nur annähernd auf die Idee kommen könnte zu krähen. Leider sind für meinen persönlichen Weckruf keine Tiere, sondern etwa 10 verschiedene Wecker, allesammt präzise und gnadenlos, zuständig. Tatsächlich schaffe ich es, um 6.45 Uhr bei Ueli zu sein und wir verladen die Ware.

Das Wetter spielt heute nicht sonderlich mit, teilweise wird auf der Autobahn in Richtung Konstanz sogar noch der Scheibenwischer benötigt, was uns allerdings nicht abschreckt, denn auch wenn es oben regnet wie aus Eimern, wird uns das einige Stockwerke tiefer nicht sonderlich kümmern. Als wir ankommen, kommt die Ernüchterung: Um beim Klinker (Einstieg direkt bei der Steilwand) einzusteigen, parkiert man normalerweise möglichst weit vorne, trotz unseres frühen Erscheinens sind jedoch sämtliche Parkplätze belegt, was einen gefühlten 1-stündigen Fussmarsch in voller Montur heissen würde, wenn wir von der Werft her bis zum Klinker laufen wollten. Mit einem leichten Groll auf die Besucherinnen und Besucher zur Osterzeit, welche die Parkplätze belegen, entscheiden wir uns, den Tauchgang von der Werft her durchzuführen und zur Wand rüberzutauchen.

Der Hafen von Wallhausen vom Parkplatz aus.


Der Plan sieht wie folgt aus: Auspacken, Bereit machen, Buddycheck an Land, zum Einstieg begeben, ins Wasser hüpfen, zum Hochhaus schwimmen und dann mit dem Abstieg anzufangen. Unter Wasser gibt es einen zweiten Buddycheck auf 5m und anschliessend beginnt der Abstieg auf 30-35m um sich dann gemeinsam der Wand entlang auf 40m herunter zu tasten. Führen soll Ueli, da er schon einmal hier war, allerdings ist er im Rahmen seiner Ausbildung beim Klinker reingegangen, aber das traut er sich zu. Nach Ablaufen der Grundzeit wird sich langsam hochgearbeitet auf 20m und bei 100 bar, eine Wende getaucht um nach ca. 35-40 Minuten aus dem Wasser zu kommen.

... dann mal an die Arbeit!

Wir sind noch Mutterseelen alleine beim Montieren.




Alles montiert und fertig, also abmarsch in Richtung Wasser. Trotz des kürzeren Einstiegs, ist der Weg ziemlich beschwerlich und führt uns über Stock und Stein zur alten Bootsrampe der Werft. Eine Tafel erklärt nochmals genau die Bestimmungen für Tauchrichtung (Hafen = Tauchverbotszone) etc. woran wir uns natürlich halten. Wir schwimmen neben zwei weissen Schwänen vorbei und begeben uns zum Hochhaus, wo mit dem Abstieg begonnen werden soll. Alles klar? - jep! Und los gehts!

Abgetaucht... alles scheint in Ordnung zu sein und wir begeben uns auf 5m vom geplanten Buddycheck merke ich nichts, dennoch schaue ich, ob bei meinem Buddy alles in Ordnung ist und keine ungeahnten Blubberbläschen aufsteigen - scheint nicht der Fall zu sein, also kein Problem. Wir tauchen entlang der angekündigten "Leine" zwischen den von Muscheln bewachsenen Tannenbäume in die Tiefe. Auf ca. 15m Tiefe begegnen wir einigen Piraten, die, wie es scheint, nicht sonderlich erfolgreich waren, denn ihr Kahn war auf dem Grund. Nach einigen neugierigen Blicken unsererseits gehts dann weiter in Richtung Dunkelheit. Als ich zwischendurch auf den Computer schaute, während ich Ueli hinterher tauchte, erinnerte ich mich an das Briefing und die Tatsache, dass eigentlich irgendwo eine Steilwand sein sollte. Als mein Computer dann die 40m Grenze überschritt und noch immer keine Wand in Sicht war, schlug ich vor (mit wedelnder Lampe), den Kurs 90° zu ändern und einmal auf die Suche nach der Wand zu gehen während dem Auftauchen. Ueli begrüsste die Idee und folgte mir in Richtung Westen. Wir wurden dann gegen Ende der Nullzeit auch fündig und tauchten dann noch ein wenig auf der Tiefe weiter. Beide Computer meldeten fast synchron, dass ab nun der Sättigungsgrad einen Dekompressionsstopp erforderlich machen würde, was uns nach einem kurzen Blick auf den Luftvorrat nicht weiter kümmerte. Wir tauchten der Wand entlang langsam auf und als wir auf 20m angekommen waren, wendeten wir auch sogleich aufgrund des halben Flaschendrucks. Während wir auf 20m zurücktauchten und dann den Deepstop (PDIS) auf 14m durchführten, konnten wir noch die letzten Felsen geniessen und begannen dann mit dem Austauchen entlang der Markierung, wie wir reingegangen sind.

Als wir rausgekommen sind, machten wir uns leicht aus der Puste auf den Weg zum Parkplatz wo sich mittlerweile noch 3-4 andere Taucher eingefunden hatten. Nach einem kurzen Pläuschchen und Nummern austauschen verabschiedeten wir uns mit einem "Guet Luft" von den Herren und fuhren nach Hause zur Lagebesprechung und zum Essen!

Der Clou der ganzen Geschichte: Der Tauchgang wurde als Video festgehalten und folgt als separater Post! Bis dann!

Eure Greenhorns!

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