Dienstag, 24. April 2012

3 Hechte im Rhein - nur einer war schneller

Nach längerer Zeit hiess es nun endlich wieder "die Greenhorns gehen ins Wasser" - zumindest zusammen ist es schon ein paar Tage her. Der Stickstoffmangel machte sich langsam aber sicher bei einigen .. ok bei einem bemerkbar und ich war's nicht!

Heute sollte es ein gemütlicher Feierabend-Tauchgang werden. Da ich etwas länger arbeiten musste, konnten wir erst spät abends los und so machten uns auf den Weg zum nahe gelegenen Tauchplatz "Zollbrücke" in Rheinau. Leider haben wir im März die "Trüschen-Hochzeit" verpasst, aber die kommt ja jedes Jahr wieder! *seufz* .. Dafür haben wir von Scuba Viva erfahren können, dass die Welse und ein wunderschönes Exemplar eines Hechtes wieder zu bestaunen sind. An Vorfreude auf den Tauchgang mangelte es also nicht - trotz des regnerischen Wetters. Schön war, dass genau über dem Tauchplatz ein Hoch war und es nicht regnete. Ein Zeichen?

Der wundervolle Hecht von Rheinau (Foto: Scubaviva)
















Um ca. 18.36 Uhr stiegen wir südlich der Zollbrücke ein. Das Wetter? - regnerisch, das Wasser? - kalt, die Sicht? - okay... also ein typischer April-Tauchgang. Der Plan war ein easy-Tauchgang zuerst direkt zum anderen Ufer rüber in den Canyon, dann den schönen Felsformationen entlang auf Wels-Suche, ein paar Tarierungsübungen und dann einmal um die Brücke und über das Seegras zurück zum Canyon und dann mal schauen, wieviel Lust, Luft und Wärme wir noch übrig haben.

Gesagt getan, die 9m Tiefe waren schnell erreicht und meine "40er Tafel" die ich vor einigen Tagen mal positioniert habe, steht noch aufrecht so, wie ich sie hinterlassen hatte. Das könnte man schon fast als Forschungsprojekt anschauen: es lässt sich davon ableiten, dass der Rhein keine Strömung hatte in den letzten Tagen und das Kraftwerk nicht abgeschaltet werden musste... oder aber, dass letzteres passiert ist und irgend ein anderer Taucher auf die genau gleich blöde Idee gekommen ist, die Tafel dort wieder hinzustellen, aber DAS glaub ich wohl eher nicht! ... wo war ich? - genau Felswand... die haben wir natürlich problemlos erreicht, sind dann auf Wels-Suche gegangen in den vielen Nischen, doch leider blieb es bei der Suche und nicht beim Fund.
Die Tarierungsübungen waren dann dafür ganz witzig und wir tauchten in Richtung Brücke, am Cache vorbei zu den schönen Felsen und drehten dann bei der Brücke ab. Um mal wieder etwas vom Kurs "Tarieren in Perfektion" zu repetieren, schwommen wir dann noch zwischen den Stahlträgern der Brücke durch ohne die Brücke einzureissen - die Kurskosten waren also gut investiert!
Etwas enttäuscht von der Anzahl bislang gesichteter Welse (nämlich 0) machten wir uns auf den Weg zurück in Richtung Canyon über das Seegras. Hier begrüssten uns tausende kleine Fische... Futter! Genau Futter! Nicht für uns, aber für grössere Fische und prompt, entdeckten wir eine grössere Flosse zwischen zwei Felsen und ja, es war ein Wels. Als wir uns näherten drehte er sich um und schaute uns mit breitem Grinsen an. Plötzlich schwomm der ca. 70cm Wels davon und wir hinterher. Als wir dem prächtigen Fisch hinterher schwommen, kam uns plötzlich ein zweiter entgegen um uns zu begrüssen. Dessen Verfolgung endete jedoch nach einigen Minuten, da er einfach zu schnell war für uns.
Happy darüber, zwei Welse gesehen zu haben, tauchten wir noch etwas über das Seegras und da war er, der Grund weshalb man in Rheinau immer wieder Freude hat: ein wunderbar schöner Hecht der gemütlich über dem Seegras schwebte (oder wie man im Taucher-Fach-Jargon sagt: howerte) und unsere Anwesenheit scheinbar genoss. Er schwamm mit uns gemütlich eine kleine Runde durch das Rheinbecken, immer so, dass wir schön hinterher schwimmen konnten, ganze 10 Minuten führte er uns und wir verloren allmälich die Orientierung, der schlaue Kerl hat uns ziemlich weit südlich gebracht, doch die markante Gesteinsformation kannte ich dann wieder und wusste, wo wir sind. Dann plötzlich zwei drei heftige Flossenschläge und wir waren wieder alleine unterwegs. Die Gelegenheit nutzten wir, unseren Tauchgang allmälich zu beenden und wir schwommen zum Ausstieg zurück.
Als letztes versuchten wir noch eine kleine Übung aus dem Solo-Diver-Kurs - das Schwimmen ohne Brille im eiskalten Gewässer... mehr als "AUA" sag ich dazu jetzt nicht, meine Augen bevorzugen definitiv den wärmenden Schutz meiner Taucherbrille.

Beim Auftauchen sah man schon, dass es mittlerweile etwas stärker regnete und man wollte eigentlich gar nicht mehr raus. Da wir aber einen begrenzten Vorrat an Luft dabei hatten, blieb uns nichts anderes übrig. Im Regen kurz umgezogen und dann ab nach Hause, wo Hunde, Hunger und zwei Betten auf uns warteten.

Ein gelungener Feierabend nach einem harten Arbeitstag!

Eure Greenhorns

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