Samstag, 7. Juli 2012

Steh auf Männchen, steh auf!

Rund 1.5 Monate sind vergangen, seit dem Tauchzwischenfall in Herrliberg. 1.5 Monate voller Polizeiaussagen, Versicherungsreports, Tauchverboten, ärtzlichen Untersuchen und Materialreparaturen bzw. -wartungen. Ok, die paar Sachen haben maximal 1 Monat in Anspruch genommen, aber da kamen noch Arbeits-Absenzen und "Einsätze für Königin und Vaterland" dazwischen. Grund genug sich aber zu freuen, endlich mal wieder mit Ueli ins Wasser zu gehn.

Ueli ist bereit für den 1. Tauchgang p.a.!











  



Ich hatte seit dem 17. Mai 2012 bereits wieder 3 Tauchgänge und konnte inzwischen auch meinen Jubiläums Tauchgang Nr. 100 zusammen mit meinem Arbeits-Buddy "Chrigel" feiern. Ebenfalls konnte ich meine neue Ausrüstung bereits 2-3 mal testen und bin immer noch begeistert! Für Ueli hingegen war es der erste Tauchgang seither. Ich konnte mir gut vorstellen wie ihm zumute war, etwa so, wie es mir beim 1. Mal danach auch ergangen ist: "was ist das wohl für ein Gefühl? Bekomm ich Panik? Ist es noch das gleiche wie früher? will ich überhaupt noch Tauchen? usw." Solche Fragen beschäftigen einem wohl nach so einer Aktion. Fest entschlossen packte er aber sein Zeug zusammen und erschien pünktlich um 07.00 bei mir vor der Haustüre mit seinem neuen BMW.

Ueli's neuer BMW ... und SIE gehört mir :)













Wir führen also von Winterthur gemeinsam zum Zürichsee. Trotz kleiner Umwegfahrten, weil das Tiefbauamt sich mal wieder an der Seestrasse austobt, erreichten wir den Tauchplatz "Kleines Matterhorn" in Herrliberg vor 8.00 Uhr am Morgen. Das Wasser sah zwar grundsätzlich recht klar aus, doch wusste ich von den Tauchgängen die Tage davor, dass es doch leicht trüb sein wird und nichtmehr glasklar wie vor einem Monat. Trotzdem freuten wir uns beide und wir fingen an gemeinsam das Material zusammenzuschrauben (Wort wörtlich!). Bevor es losgehen konnte hiess es nämlich noch den Magnetverschluss für den Oktopus ordnungsgemäss zu installieren, doch die Billigware aus Taiwan wollte nicht wirklich, was nicht sonderlich störte, weil Ueli am Nachmittag sowieso den langen Schlauch und das Gummiband für den Oktopus geholt hat.

Nachdem alles Montiert war, folgte der Buddycheck. Ich erklärte Ueli eingehend mein neues Equipment, wo sich was befindet, wie man rauskommt und was im Falle eines Notfalls zu tun ist. Dann gingen wir in Richtung Wasser hinunter und nach dem reinsetzen besprachen wir den Tauchgang im Detail. Ungefähre Tiefengrenze 15m, Tauchprofil jedoch so um die 10m. Tauchrichtung Rapperswil und direkt etwas beim süssen Sonnenbarsch vorbei schauen.

Alles ok? ok! Dann mal los. Meine Augen waren beim Abtauchen völlig auf Ueli gerichtet. Auf 2m bereits die Rückfrage ob alles i.O. ist und er bestätigte mit einem deutchlichen OK. Dann ging es auf 5m den Felsen entlang und erneut die Kontrolle, doch alles scheint gut zu sein und kein Trauma da zu sein. Gut, dann mal los in Richtung Sonnenbarsch, den wir nach der 2. Bojenkette auch schon erlickt hatten und fleissig mit dem Süssen zu spielen angefangen haben. Nach 2-3 Minuten ging es dann weiter Richtung Rapperswil auf ca. 10m Tiefe und wir stiessen auf einen grossen Sonnenschirm vom angrenzenden Restaurant. Die Kurben - ja ich kann's einfach nicht lassen wenn ich sowas seh - funktionierte zu meinem Erstaunen noch einwandfrei und der Schirm begann sich langsam zu schliessen. Ich öffnete ihn wieder und wir tauchten weiter in Richtung Rapperswil, wo wir bald auf eine kleine "Mülldeponie" getroffen sind. Stühle, Tische usw. dick mit Muscheln überzogen scheinen hier schon einige Jahre zu liegen, schade, dass man den Zürichsee als Müllhalde verwendet, kann man doch solche Sachen beim Werkhof gratis entsorgen. Nach rund 30 Minuten machten wir kehrt und tauchten auf 3-5m zurück bis zum Ausstieg. Einige Male mussten wir aufgrund der Boote wieder etwas tiefer gehen und tauchten dann beim Ausstieg sicher aus.

Beim Auftauchen wartete ich natürlich gespannt auf das Gesicht von Ueli - dieser schaute aber grimmig wie immer. Erst nachdem sämtliches Wasser aus der Kopfhaube entfernt war, konnte er mir mit einem Lächeln bestätigen, dass der Tauchgang schön war. Was mich natürlich ebenfalls freute!

Ruhig, um die Anwohnenden nicht zu stören, packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren nach Hause unsere Flaschen füllen und den fehlenden Schlaf nachholen. Auf der Heimfahrt wurden schon die nächsten Tauchgänge und Tauchziele diskutiert sowie Übungen besprochen, die man mal machen könnte. Fazit der ganzen Sache.

Die Greenhorns sind zurück!

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