Dienstag, 13. März 2012

Ist der Tag beschissen, wirds mit der Sicht nicht anders sein... mach das Beste draus!

Was gibt es schöneres, als einen Tag bei der Arbeit zu beginnen, an dem die Sonne scheint und man weiss, dass man um 16.30 Uhr nach Hause gehn kann, um dann möglichst früh am Tauchplatz zu sein am Zürisee. Abgemacht war das gemeinsame Treffen am Grossen Parkplatz, wo Ueli und Sandro sich sammeln sollten um dann gemeinsam zum Riff Williams zu fahren.

Ueli am "sünnelen" beim grossen Parkplatz.
















Es hätte so idyllisch sein können (siehe Bild), fast schon romantisch, wenn man nicht mitten in der Rush-Hour von Winterthur nach Zürich zu gelangen versucht. Der "gescheite" Mensch versucht natürlich, die grössten Staugefahren zu umfahren und entscheidet sich, für den Weg durch Wallisellen über den Tobelhof nach Zollikon und stellt dann fest, dass auf der halben Strecke Baustellen anzutreffen sind, die einen heiden Stau verursachen und die eigentlich gut durchdachte "Abkürzung" zu einem halben Nervenzusammenbruch führt. Aber in Herrliberg beim grossen Parkplatz angekommen, fällt einem ein kleines Schmunzeln übers Gesicht, wenn man Ueli auf seiner Hundedecke sieht, wie er die letzten Sonnenstrahlen einsammelt und als Begrüssung nur ein leicht getrübtes "Night-Dive heut, was?!" über die Lippen bringt. Dies beantworte ich natürlich mit einem erfreuten "Ja! Und hallo Ueli!".

Nach dem ich dann eine kurze Wegbeschreibung abgegeben hab, die wie ich glaube, in der gleichen Sekunde vergessen ging, schafften wir es doch gemeinsam einen Parkplatz zu finden (es war echt kein einziges Auto am Riff Williams!) und uns direkt mal zum Einstieg begeben hatten. Das zweite Grinsen konnte ich nicht verkneiffen, als die entrüstete Frage - etwa im gleichen Tonfall wie das getrübte "Night-Dive heut, was?!" - kam: "aber wir müssen nicht diese kleine Treppe runter, mit Sack und Pack, oder?!". Wieder entgegenete ich mit einem erfreuten "Doch, ja!".  Widerwillig und zähneknirschend nahm er es halt hin und wir erläuterten kurz den Tauchgangsplan: Runter auf ca. 30m, Tauchrichtung Rapperswil, entlang des Wand-Fusses, dann bei 100 bar kehrt und auf ca. 20m an der oberen Wandkante zurück tauchen zum Ausstieg. Tönt einfach, ist es auch :).

Zurück zu den Autos, und ich sags nochmals; wir haben DIREKT beim Eingang zum Tauchplatz parkieren können, wo man sonst im Sommer rund 12min in Vollmontur laufen darf, vom nächsten Parkplatz.  Für mich war dies die gerechte Entlohung für den Stress bei der Anreise über den Tobelhof. Nachdem wir also alles bereit gemacht hatten kam dann das übliche, Buddycheck, reinklettern, reinhüpfen, ok?-ok! und abtauchen.

Unter Wasser dann die Ernüchterung, die schlechte Sicht vom Sonntag war direkt noch gut, im Gegensatz zu dem was wir heute vorfanden. Aber die Hoffnung stirbt zu letzt, unten wirds schon besser sein (glaubten wir in unserer jugendlichen Naivität). Es ging nicht lange, da meldete der Computer die 30m Marke und wir begannen mit dem Paddeln in Richtung Rapperswil. Endlich das erste Highlight! Ein grosser Schwarm mit kleinen und mittelgrossen Eglis hauste auf 30m und erfreute uns beim vorbeischwimmen. Gemeinsam ging es dann auf die Suche nach der ominösen Wand, die so schön beim Tauchplatz beschrieben wird. Nach rund 5-10 Minuten haben wir sie dann endlich gefunden auf 30m der untere Ansatz der Wand, welche sich in schönem Rost-Rot vom restlichen Schlick-Grün präsentierte. Wunderschön die Felswand und am Grund unten die grösseren Trüschen, welche unserem Ausflug nicht sonderlich viel Beachtung schenkten, sie schienen sich schon Namen für die einzelnen Taucher ausgedacht zu haben... im Stil von "ah, da kommen Ueli und Sandro mal wieder vorbei, lange nicht gesehen!". Das hinschwimmen ging recht schnell, als dann Ueli die 100bar Grenze anzeigte, galt es eine Kehrwende zu machen und der Wand entlang auf 18-20m zu tauchen. Hier gab es einfach schöne Überhänge und Felsen zu sehen und nur noch ganz selten verirrte sich ein Egli in die Nähe der Kante. Als wir dann nach ca. 32 Minuten langsam aber sicher bei 5m angekommen sind, hiess es noch die obligaten 3 Minuten abzusitzen um dann punktgenau bei der Treppe aufzutauchen. Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter, denn man ist immer wieder stolz, wenn man den Ausstieg perfekt trifft, auch wenn man den Tauchplatz noch nicht vorher selbst getaucht ist.





Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit liessen wir das Dekobier vor Ort sausen und entschlossen uns, zuhause ein leckeres Fondue zuzubereiten und den eigentlich gut gelungenen Tauchgang revue passieren zu lassen und einen schönen Tauchabend gemütlich ausklingen zu lassen.

1 Kommentar:

  1. He, cool das Ihr das macht!
    Freue mich auf weitere erfrischende Beiträge :-)

    Gruess Chrigel

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