Nungut, die Sonne lachte, das Radio meldete 18° für den Nachmittag... das brachte sogar mich rechtzeitig aus den Federn. Pünktlich wie ein eidgenössisches Uhrwerk erschien Ueli's Nachricht um 7.00 Uhr "pennst Du noch?!" - natürlich nicht! Nach einer schnellen Fahrt in und durch die Stadt Zürich (sowas gibts auch nur selten!) fuhren wir in Richtung Herrliberg, der Seestrasse entlang. In Küsnacht kam mir dann die zündende Idee: "Ermitage wär auch noch cool!" (vermutlich lag's auch daran, dass man dringend pinkeln musste und bei der Ermitage das einzige öffentliche Klo ist, das auch im Winter geöffnet bleibt). Kurz abgebogen und die Autos parkiert. "Das wär die heutige Alternative zum Grossen Parkplatz" erwiderte ich dem fragenden Gesichtsausdruck von Ueli - Das Argument mit dem Klo, schien ihm auch willkommen zu sein.
 |
| Der kleine Hafen bei der Ermitage in Küsnacht ZH. |
Sofort ging es mal an den Strand runter und ich erklärte mal, was man hier machen könnte und was für coole Sachen (eigentlich ist nur etwas davon wirklich cool) da unten zu entdecken sind. Der Plan war: Kurs 240° in den See rein und auf 30m runter tauchen, ohne den halben Hafenboden umzukehren - was beim schlickigen Untergrund absolut nicht zur besseren Sicht beitragen würde. Auf 30m das "Wändli" suchen und hoffentlich finden und gemütlich anschauen. Hier ist noch zu erwähnen, dass keiner von uns schonmal dort unten war. Angenommen wir finden es und können es begutachten, wird in Richtung Zürich getaucht und mit einem schrägen Aufstieg auf ca. 16m begonnen. Auf dieser Tiefe bleiben und Richtung Zürich tauchen um hoffentlich, 2-3 Highlights des Tauchplatzes zu sehen. Vorangekündigt habe ich zumindest schonmal den Sprungturm, was Ueli eine gewisse Vorfreude zu bereiten schien, aber seht selbst:
... und sieht man ihm die Vorfreude an? Ich glaube schon, aber mann muss sagen, sie war absolut berechtigt! Alles klappte prima, der Tauchgang wurde plangemäss ausgeführt. Beim abtauchen wurde sehr hoch über dem Grund geschwebt und vor der Wand eine kleine Kurve geschwommen, damit die Sicht auf keinen Fall verschlechtert wird, was perfekt klappte. Unten angekommen begrüsste uns sogar ein grosser Egli-Schwarm, der hoffentlich bald mal wieder oben rumschwimmen wird. Unter unseren neugierigen Augen wurde die Wand (die wirklich nicht gross ist) gemustert und für schön befunden. Der Aufstieg entlang des Schlickigen Untergrunds war ziemlich langweilig, zumindest bis uns ein gigantischer Baumstamm wie ein Kanonenrohr entgegen ragte! Sandro's patentierter "Rütteltest" bestätigte, dass das Ding sehr gut festsitzt. Als wir weiter aufgetaucht sind traffen wir auf dem geplanten Kurs auf die Krippe mit dem Creepy-Baby drin und den wachenden Zwergen drum rum. Da der See nur leicht trüb war heute, konnte man schon fast den Säulenwald sehen mit den ominösen grossen Säulen unter Wasser. Ab da war zumindest für mich, wieder alles klar und das absolute Highlight - der Sprungturm - erschien vor unseren Augen. Ein paar mal rund rum und dann noch ein paar Tarierungsübungen am Turm mit Durchtauchen von engen Nischen usw. rundeten dann den gelungenen Tauchgang noch ab. Der Luftvorrat hätte bei einem Abstecher zur Kalkwand rüber nur noch für einen flachen Rückweg gereicht, was bei den vielen Hafeneinfahrten vorallem im Sommer sicherlich nicht zu empfehlen wäre. Wir liessen es bleiben und kehrten planmässig um und machten unsere Deep- und Safetystopps während dem Rückweg.
 |
| So sehen zufriedene Taucher nach dem TG aus! |
Kaum den Kopf aus dem Wasser gestreckt hörte ich ein "Mega geil!" hinter mir, was mich glücklich machte, nachdem Ueli der Tauchgang beim Riff Williams etwas zu schnell ging. Aber wo Ueli recht hat, hat er recht, der Tauchgang war tatsächlich sehr schön und im Sommer wird er sicherlich noch etwas Fisch- und Krebsreicher sein.
Allseits Guet Luft
Greenhorns
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen