Sonntag, 11. März 2012

Der Mythos kleiner Parkplatz am Zürichsee ... ein gemütlicher Sonntag Morgen Tauchgang

Ueli war endlich wieder voll gesund und nach den schlechten Bedingungen im Bodensee von gestern konnten es Ueli und Sandro kaum erwarten, endlich in den Zürichsee zu hüpfen. Gestern wurde noch kurz abgemacht "Abfahrt 7.30 Uhr!" (Ueli's Idee war sogar 7.00 Uhr! - aber da konnte ich noch wertvolle 30 Minuten herausschlagen) ...

Wunderschöne morgenliche Stimmung am Zürichsee


















Als der Wecker in aller Herrgotsfrühe bimmelte zweifelte man vielleicht nochmals kurz (zumindest der Schreiber dieses Blogeintrags) ob das wirklich ein guter Tag werden kann. Auch die Tatsache, dass Sandro gern nochmals umkehrt auf dem Weg zu Ueli, um seine Kopfhaube noch aus dem Trockenraum zu holen, mochte ihm die Laune nicht sonderlich heben. Erst als man aus dem Auto stieg und den ruhigen, im´Morgenlicht getauchten Zürichsee vor sich hatte, war alles klar: das wird ein guter Tag!

Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass Ueli quasi einen "Kleinen Parkplatz" Komplex von seiner AOWD Ausbildung her hatte, was auch mit ein Grund war für die Wahl des heutigen Platzes. Diesen galt es nämlich zu überwinden, auf jedenfall stellt sich wirklich die Frage, wie eine vernünftige Tauchschule mit 2 "Frischlingen" mit weniger als 10 Tauchgängen im Zürichsee an eine Wand gehen kann, und diese dann "verliert" unter Wasser. Aber das wäre ein Blogeintrag für sich...

Da sich die maximale Tauchtiefe von Ueli noch auf 30m beschränkt, hat Sandro beschlossen, das Tauchprofil wie folgt zu  planen:
Kurs senkrecht vom Ufer und abtauchen bis zur Kante. Dann über die Wand raus, um drehen und gemeinsam auf 30m sinken, sauber austarieren und ca. 15 Minuten in Richtung Rapperswil tauchen. Beim U-Turn dann ansteigen auf 20-22m und der Wand entlang zurück in Richtung Zürich schwimmen. Danach wieder zurück in Richtung Ausstieg auf 12-15m und das "Wäldchen" noch etwas begutachten, bevor dann mit dem Auftauchen und den Sicherheitsstopps begonnen werden kann.
"Alles klar?" ... "dann los!" .. ein letzter Blick zum Einstieg runter verspricht gute Sicht!

Scheinbar klare Sicht und alles sauber beim Einstieg!


















Lustig ist ja, wenn sich ein Greenhorn darüber freut, dass er die Haube nicht vergessen hat, und daher nicht frieren muss unter Wasser.. und eine Minute später feststellt, dass er die wärmenden dicken Socken vergessen hat... typisch Sandro! Da muss er dann wohl durch.

Nachdem dann alles bereit war, die Anzüge angelegt waren, kamen dann auch schon die nächsten Taucher an den Platz. Mit einem freundlichen "Guet Luft" verabschiedete man sich und stieg die Treppe ins 4° kühle Nass hinunter. Flossen montiert, Maske aufgesetzt, ein letzter Check ob alles dicht ist und los gehts!

Abgetaucht wie besprochen und sauber ausgeführt. Die Sicht war anfangs wunderschön, doch ab 10m Tiefe wurde das Wasser zunehmend trüb. Beim Anblick der Kante wurde es Ueli nochmals etwas bang, aber da kennt der unerschrockene ehemalige Gebirgsjäger nichts! OK? OK! Runter gehts! wurde sinngemäss unter Wasser in der gelernten Tauchsprache kommuniziert und  gemeinsam abgetaucht. Auf 30m angekommen war die Sicht leider noch nicht so schön, wie man sie in Erinnerung hatte vom Zürichsee in den letzten Wochen. Aber das war jetzt egal, man war hier, hatte einen Plan und den galt es zu tauchen. Die Grundzeit auf 30m ging sehr schnell vorbei und beide hielten sich mehr oder weniger an die vereinbarte Tiefe. Nach 15 Minuten signalisierte Sandro dann den ersten U-Turn und das ansteigen auf 20-22m. Aufgrund des sich aufgrund von Nervosität schneller gesunkenen Luftvorrats beschloss Sandro, bereits während dem Schwimmen in Richtung Zürich langsam auf die Tiefe von 15m (Wäldchen) zu steigen. Als die Uhr dann 35' anzeigte, wurde der 2. U-Turn gemacht und durch das Wäldchen in Richtung Ausstieg getaucht. Nach 43' wurde der Ausgang getroffen, wo wir gerade noch den beiden nachfolgenden Tauchern begegneten, die jetzt gerade abgetaucht sind.

Oben angekommen, war das Grinsen von Ueli fast breiter als der Lungenautomat, den er noch im Mund hatte. Der Mythos "kleiner Parkplatz" war also endlich gelüftet. Gemeinsam kletterte man noch raus, und begann bereits während dem Retablieren des Materials mit den ersten Reflektionen und den Plänen für die nächsten spannenden Tauchgänge!

Nach den schönen 40 Minuten unter Wasser und nach dem breitesten Grinsen Ueli's der letzten Wochen, gönnten wir uns einen ausgiebigen Deko-Brunch, bevor der Tag dann angegangen wurde ...

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